Bei Jemenchams ist es so, dass, wenn ein Jungtier eines Behälters schlüpft und die Flüssigkeit des Eies in das Brutsubstrat gelangt, es fast zu einem "Massenschlüpfen" kommt (als ob der erste Schlüpfling die Startfahne geschwenkt hätte..) Stress für den Halter, er muss alle unterbringen und füttern, Hände und Arme zu wenig!
Hier mein Inkubationsrezept: Die Eier werden nach der Ablage schnellstmöglich in mit Vermiculite gefüllte Heimchendosen gelegt, und zwar jeweils 9 Eier in eine Dose (die Eier sind kleiner als Bartieier, also passen mehr in eine Dose). Zur Inkubation benutze ich Heimchendosen, denn die haben den Vorteil, dass sie luftdurchlässige Seiten haben und der Deckel gut schließt. Die Kistchen werden zu ca. einem Drittel mit ausgekochtem feuchtem Vermiculite gefüllt. Dann werden vorsichtig mit dem Finger kleine Kuhlen in das Vermiculite gedrückt damit die Eier später nicht wegrollen können. Der Deckel der Heimchendose wird nur aufgelegt, nicht fest zugedrückt, da sonst keine Luft zirkulieren kann. Jetzt kommen die Dosen in meinen eigens dafür umgewandelten Kühlschrank, wo sie in Ruhe liegen können. Nach ca. 6-6,5 Monaten schlüpfen - wenn alles gut geht - die Jungtiere. Ich lasse sie noch ein paar Stunden in den Heimchendosen damit sie sich vom Schlupf etwas erholen können, danach kommen sie ins Terri: Ein Hochterrarium in der nur eine kleine Birkenfeige steht (klein deshalb, da die Jungtiere sich an dicken Ästen schlecht festhalten können). Gefüttert werden sie erst einmal mit Fliegen und kleinen Heimchen. Übrigens haben die kleinen Chams nach dem Schlupf eine Gesamtgröße von ca. 7cm, der Körper selber ist nur ca. 3,5cm groß, dies nur zur Vorstellung der Größe!
Update:
Mein umgebauter Kühlschrank
Mein umgebauter Kühlschrank: Da wir eine neue Küche mit neuem Kühlschrank bekommen haben, war der alte Kühlschrank irgendwie "übrig". Noch voll funktionsfähig, aber das ist egal, nur die Türdichtungen müssen in Schuß sein, da sonst die Wärme entweichen kann. Da ich keine Lust hatte, jede Menge Geld für eine Steuereinheit auszugeben, das Kühlmittel abzulassen, Löcher durch den Kühlschrank zu bohren und ein Wasserteil mit stromfressenden Aquarienheizern zu bauen, habe ich mir eine andere Möglichkeit überlegt: Bei ebay eine Biotherm ergattert, den - abgeschalteten - Kühlschrank mit Heizkabel ausgelegt (ein Heizkabel mit einer Leistung von 25W reicht aus für einen handelsüblich großen Einbaukühlschrank), die Biotherm auf 28°C eingestellt (ohne Nachtabsenkung) und - FERTIG!
Inkubator im Kleinformat Lucky Reptile Herp Nursery Inkubator
Brutsubstrat Vermiculite grob (3 - 6 mm Körnung)
Buch zum Thema Inkubation von Reptilieneiern