Äußere Verletzungen sind ein weiteres Gebiet der Reptilienkrankheiten. Sehr häufig sind Bissverletzungen bei Raufereien und Abschürfungen, z. B. durch unvorsichtiges Herumturnen oder Festklemmen in einer Felsspalte. Sofern es sich nicht um klaffende Wunden handelt die vom Tierarzt genäht werden müssen, reicht eine Eigenbehandlung mit antiseptischem Puder oder einer Heilsalbe, z.B. von Herbamed. Auch ein abgebrochener Schwanz lässt sich so behandeln. Solange die Verletzung nicht vollständig verheilt ist, bitte das Tier in einem eigenen Becken unterbringen, damit es sich stressfrei erholen kann.
Ein anderes Problem sind Häutungsschwierigkeiten. Sie werden hervorgerufen durch Haltungsfehler (z.B. zu geringe UV-Bestrahlung), Befall mit äußerlichen Parasiten (z.B. Milben), schlechter Allgemeinzustand und Vitaminmangel. Sie lassen sich beheben durch Vitamingaben in der richtigen Zusammensetzung und - falls erforderlich - Veränderung der Haltungsbedingungen, also am besten beim Tierarzt beraten lassen. Bei normalen klimatischen Bedingungen und vollständiger Gesundheit des Tieres treten diese Schwierigkeiten ausgesprochen selten auf. Es hilft auf jeden Fall wenn man die Tiere beim Häuten unterstützt. Das kann man machen durch regelmäßiges Besprühen mit warmem Wasser (am besten mit einem Blumensprüher) oder ein ausgiebiges Wannenbad in ca. 37 Grad Celsius warmem Wasser (das genießen die meisten Echsen), aber bitte nicht zuviel Wasser in die Wanne. Grundsätzlich sollte das Häuten beobachtet werden, um das Entstehen von Nekrosen (Absterben von Gewebe) zu vermeiden. Am häufigsten entstehen diese Nekrosen an Schwanz und Zehen durch nicht abgestoßene Haut die dann das Gewebe abschnürt. Ohne Behandlung sterben die abgeschnürten Zehen bzw. Schwanzspitzen ab.
Hautnekrosen entstehen durch Stoffwechselstörungen und zu geringe UV-Bestrahlung. Sie äußern sich durch Abszesse in der Haut und müssen vom Tierarzt behandelt werden. Schlimmstenfalls muss er die Abszesse spalten (sehr unangenehm).
Verbrennungen gibt es dann wenn die Tiere entweder zu nah an einer Lampe sitzen oder an dieser hochklettern können. Es sollte schon beim Einrichten des Terris darauf geachtet werden. Zur Vermeidung von Kontakten mit einer Lampe sollte man diese am besten mit einem Schutzgitter versehen. Diese gibt es für runde Lampen oder als quadratischen Gitterkorb. Oberflächliche Verbrennungen können wie kleine Bissverletzungen oder Abschürfungen behandelt werden, Tiere mit schweren Verbrennungen sollten sofort zum Tierarzt!

Ein grüner Leguan der sich wahrscheinlich beim Kontakt mit einem Heizstrahler den Nacken oberflächlich verbrannt hat. Foto:A.L. del Prete aus: ECHSEN - HALTUNG UND ZUCHT IM TERRARIUM von J. Coborn, bede Verlag