Sie sind hier: Echsen Bartagamen

Grundsätzliches zum Thema Terrarienbau: Für ein Bartagamenterri gibt es gewisse Voraussetzungen, an die man sich unbedingt halten sollte: Die Grundfläche für ein ausgewachsenes Pärchen sollte ca. 150x60x60cm sein. Eingerichtet sein muss es als Savannen- oder Wüstenterri, bitte kein tropisches Schwimmbad bauen weil es "besser aussieht" oder eher zum Wohnzimmerschrank passt, darin würden die Bartis nicht lange leben. Wenn man sich an die Vorgaben hält sind der Phantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Als Bodengrund sollte man Sand nehmen, da er sich leicht auswechseln lässt. Die Einstreuhöhe sollte ca. 7-10cm betragen, damit die Tiere auch mal buddeln können. Am meisten verwendet wird Vogelsand (enthält zusätzlich Kalkstückchen die auch gerne gefressen werden) oder Spielsand. Abstand nehmen sollte man von gewöhnlichem gelben Bausand (wer weiß was da alles drin ist) und von dem vielerorts angebotenen roten Terrariensand, der staubt nämlich wie wild und färbt die Füße der Bartis mit der Zeit rot, da er seine Farbstoffe abgibt. Außerdem ist er sauteuer.
Abgesetzter Kot sollte täglich entfernt werden da es sonst ganz schön miefen kann, abgesehen davon dass die Tiere immer durchlaufen, was ja auch nicht gerade toll ist.
Es sollte mindestens ein Sonnenplatz pro Tier vorhanden sein, obwohl sie sich meistens zusammen sonnen, aber eine Ausweichmöglichkeit ist nicht schlecht. An den Sonnenplätzen ist eine Temperatur von punktuell 35-38 Grad angebracht, damit die Tiere sich auch richtig "durchheizen" können. Dazu wird meist der Körper flach auf den Boden gelegt und dunkel gefärbt um möglichst viel Wärme einzufangen. Wenn es ihnen zu warm wird fangen sie an zu hecheln, d.h. sie sperren das Maul auf um überschüssige Wärme wieder abzugeben. Wenn sie ihre "Betriebstemperatur" erreicht haben, werden sie meistens ausgesprochen aktiv und rennen herum.

Ebenfalls vorhanden sein sollten Klettermöglichkeiten (z.B. Äste oder Steinerhöhungen) in begrenzter Anzahl, damit sich das ranghöchste Tier auch auf seinen "Thron" setzen kann um seine Untertanen zu beaufsichtigen. Aber bitte nicht zubauen mit Klettermöglichkeiten, denn Bartis sind hauptsächlich bodenbewohnende Tiere und möchten dementsprechend viel herumlaufen. Hier mal einige Fotos als Beispiel, wie man es extrem macht (wobei ich das nur positiv meine, denn der hier betriebene Aufwand ist enorm, kommt aber den Tieren zugute).

Die Rückwand kann nach Lust und Laune gestaltet werden, es gibt unzählige Möglichkeiten. Angefangen bei der gekauften Rückwand mit eingebauten Vorsprüngen über Eigenbau aus Styropor und Fliesenkleber oder Pappmaché. Lasst euch was einfallen, denkt aber an die giftigen Ausdünstungen mancher Sachen.
Die Beleuchtung sollte auch nicht außer acht gelassen werden, denn sie ist lebenswichtig. Um die Sonnenplätze auf Temperatur zu halten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hauptsächlich verwendet werden Halogenspots und Reflektorlampen (Bild 2). Um das Terri einfach nur zu beleuchten reicht eine handelsübliche Neoröhre aus, diese sollte jedoch nur zusätzlich zur restlichen Beleuchtung angebracht werden. Die beste Wärme und das natürlichste Licht erzeugen HQI-Strahler (Bild 3). Diese sind allerdings in der Anschaffung recht teuer, allerdings lohnt sich der Einsatz auf jeden Fall. Wer möchte kann statt der normalen Neonröhre eine spezielle Reptilienröhre einsetzen, da diese das natürliche Lichtspektrum der Sonne ziemlich gut wiedergeben. Unerlässlich ist die zusätzliche Bestrahlung mit UV-Licht. Dies erreicht man durch den Einsatz einer OSRAM VITALUX (Bild1). Die OSRAM sollte nur mit Bedacht für ca. 30Minuten nicht mehr als 2-3x wöchentlich eingesetzt werden, da sie sehr heiß wird und die Tiere sich verbrennen können (wer hat schon gerne einen Sonnenbrand?). Außerdem sollte der Mindestabstand von 75cm von der Lampe bis zum Tier nicht unterschritten werden wg. vorher genannter Gefahr des Sonnenbrandes.... Günstiger ist der Einsatz eines Gesichtsbräuners, der ins Becken gestellt wird (mache ich auch). Er ist als Treffpunkt sehr beliebt und man kann ihn für mehrere Stunden laufen lassen da die entstehende Hitze nicht so groß ist. Ich habe meine Bartis schon gesehen dass sie auf den Hinterbeinen vor dem Gesichtsbräuner stehen und sich mit den Vorderfüßen an den Röhren festhalten um sich zu sonnen.
So, ich hoffe, das waren genug Anregungen, seht euch auf anderen Seiten um und lasst eure Phantasie spielen!